Ein Junge sitzt auf dem Boden neben einer Werbung für Eis, hat selber irgendetwas zu Essen in der Hand und tut so, als würde er zusammen mit den drei abgebildeten Frauen über irgendetwas lachen. Die Überschrift: „how it feels to listen to podcasts“.
Das Meme ist von ca. 2017, wurde laut einer oberflächlichen Googlesuche im Subreddit von Joe Rogan populär und taucht seitdem in regelmäßigen Abständen immer wieder auf. Es ist ein typischer Fall von: Warum versuche ich überhaupt Dinge aufzuschreiben, wenn ich auch einfach auf ein Bild zeigen kann.
Was ich in dem Bild sehe
- Der Junge sitzt auf Augenhöhe mit den Frauen. Bodennah. Er sitzt eng bei ihnen, aber sie sind doch weit weg, durch Raum, Zeit und soziale Schicht getrennt.
- Das Werbebild ist kein Schnappschuss, soll aber etwas Ähnliches vermitteln. Dem Jungen ist für seinen Zweck (den Witz) egal, dass die Begeisterung Eis verkaufen soll.
- Auch er hat etwas zu Essen in der Hand. Er gehört zur Nebenbeigemeinschaft, aber die Frauen schauen ihn nicht an. Brauchen sie auch nicht. („Das Gespräch macht einen sprechend schon beim Zuhören selbst.“)
- Wer das ist und was sie zum Lachen gebracht hat, ist nicht so wichtig wie der geteilte Affekt.
ABER
Der Junge schaut in die falsche Richtung. Er müsste die Sicherheit der Gemeinschaft, – ihre unsichtbare Präsenz – meiner Meinung nach im Rücken oder auf seiner Schulter haben, aber auf jeden Fall außerhalb des direkten Sichtfeldes.1 Vielleicht würde es auch schon reichen, wenn er nicht zu ihnen, sondern in den leeren Raum vor dem Werbebild schauen würde. Die Frauen bei und neben ihm und nicht er bei ihnen. Aber das würde vielleicht das Bild und den Witz kaputt machen. Und dann braucht es doch wieder Sprache, um zu erklären, was sich nur schwer abbilden lässt, denn Audio kennt keine Standbilder.
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